Schadholz auf RekordhochTrockenheit und Hitze im letzten Sommer haben den heimischen Wäldern mehr zu schaffen gemacht als gedacht. In den geschwächten Bäumen ist für Schädlinge, wie beispielsweise dem Borkenkäfer, besonders einfach, sich auszubreiten. Wie das Statistische Bundesamt meldet, hat dies schwerwiegende Folgen für den Waldbestand hierzulande.

Schadholzeinschlag innerhalb von fünf Jahren zehnmal so hoch

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes bildet der Befall mit Insekten in den heimischen Wäldern die hauptsächliche Ursache für den Schadholzeinschlag. Beinahe 75 Prozent der eingeschlagenen Menge an Schadholz - immerhin mehr als 60 Millionen Kubikmeter - konnte man im vergangenen Jahr darauf zurückführen. Vor fünf Jahren betrug dieser Anteil noch rund ein Viertel. Zudem waren es damals nicht Insekten, welche die hauptsächliche Ursache für den Einschlag von Schadholz bedeuteten, sondern Wind und Sturm, vor allem der Orkan Niklas, der im März 2015 über weite Teile Deutschlands wütete.
Heutzutage ist es vor allem der Befall mit Borkenkäfern, der Nadelbäumen, insbesondere Fichten sehr zu schaffen macht. Diese Entwicklung wird durch die Klimakrise noch begünstigt. All diese Faktoren führten schließlich dazu, dass die eingeschlagene Menge an Schadholz im letzten Jahr beinahe fünfmal so hoch ausfiel wie noch im Jahr 2015.

Schadholz erreicht Rekordhoch

Auch am zunehmenden Anteil von Schadholz am Holzeinschlag insgesamt erkennt man die voranschreitende Schädigung des Waldbestandes. So stammten im letzten Jahr 75 Prozent des eingeschlagenen Holzes von geschädigten Bäumen, wohingegen der Schadholzanteil am Gesamtholzeinschlag im Jahr 2015 noch bei etwa 25 Prozent lag.
Längere Trockenperioden sowie Befall durch Insekten können Nadel- und Blattverlust bei Bäumen mit sich bringen. Ein untrügliches Zeichen für Waldschäden sind verlichtete Kronen, die sich bereits auf den ersten Blick erkennen lassen. Laut der Waldzustandserhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft stieg der Anteil an Bäumen mit solchen Kronenverlichtungen im Jahr 2020 auf einen Rekordwert von 37 Prozent - einen höheren Wert musste man seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 bislang nicht vermelden.