Gas wird immer unbeliebterWarm im Haus oder der Wohnung soll es sein in den kalten Monaten – und dabei kein allzu tiefes Loch in den Geldbeutel reißen. Über viele Jahrzehnte hat Gas genau das in vielen deutschen Haushalten geschafft. Inzwischen sind die Gaspreise aber durch die Decke gegangen. Ein Grund, warum Gas bei deutschen Verbrauchern immer unbeliebter wird. So teilte das Statistische Bundesamt jüngst mit, dass sich der Anteil an Gasheizungen im ersten Halbjahr 2022 um neun Prozent reduziert habe.

Gasheizungen werden immer unattraktiver

Gemäß Angaben durch das Statistische Bundesamt wurden im ersten Halbjahr 2022 lediglich rund 16 Prozent der genehmigten über 60.000 Wohngebäude vorwiegend mit Gas geheizt. Im Jahr 2021 sah dies mit etwa 25 Prozent bei 68.000 Wohngebäuden noch anders aus. Im Jahr 2019 wurden hingegen sogar beinahe 40 Prozent der rund 58.000 genehmigten Wohngebäude mit Gas beheizt. Wie das Statistische Bundesamt kommentiert, setze sich damit eine bereits länger andauernde Tendenz fort. Dabei habe sich die Krise in der Ukraine sowie die damit verbundene Gasknappheit noch nicht signifikant in der Entwicklung bemerkbar gemacht.
Insbesondere Besitzer von Eigenheimen wenden sich von Gasheizungen ab. Laut Statistischem Bundesamt reduzierte sich die Anzahl an Gasheizungen in Ein- und Zweifamilienhäusern im ersten Halbjahr 2022 um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. So wollten im Jahr 2019 noch knapp 40 Prozent ihre Immobilie mit Gas beheizen; im Jahr 2021 betrug diese Quote immerhin noch knapp 25 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 wollten hingegen lediglich 15 Prozent ihre Immobilie mit Gas beheizen.

Wachsendes Interesse an Ökowärme zu beobachten

Gleichzeitig mit der genannten Entwicklung ist ein anderer spannender Trend zu beobachten. So setzen deutsche Verbraucher immer mehr auf die Nutzung erneuerbarer Energien. So möchten knapp 75 Prozent der Eigenheimbesitzer im ersten Halbjahr 2022 ihre Wohngebäude durch Wärmepumpen oder Biomasseheizungen mit Wärme versorgen. Dies bedeutet eine Steigerung von rund zehn Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 und rund 25 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019.
Das Statistische Bundesamt sieht gesetzliche Regelungen wie etwa das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Motor für diesen Trend. Im GEG ist vorgeschrieben, dass der Bedarf an Wärme und Kälte für einen Neubau wenigstens zum Teil aus erneuerbaren Energien gestillt werden muss. Darüber hinaus würden auch staatliche Förderprogramme sowie Zuschüsse oder Darlehen für entsprechende Bauvorhaben Anreize für Eigenheimbesitzer schaffen.